Eine direkte Anknüpfung an den Kampf zwischen Ekimu und Makuta. Ich möchte etwas mehr auf den Skelettbrecher Kulta in einer Alternativgeschichte eingehen. Anschließend sagt mir bitte, welche Story besser ist. Original oder Alternativ...
Die weiten Wüsten von Po- Wahi sind sowohl eine Schönheit, als auch für manchen Bewohner Okotos eine traurige Erinnerung. Als der Glatorianer Kulta auf seine Lanze gestützt durch den lockeren Sand stapfte, musste er unwillkürlich an das alte Bara Magna denken, bevor Mata Nui Spherus Magna wiederherstellte. Eine Reise durch diese Region hatte immer einen bitteren Beigeschmack. Deshalb leben auch so wenige Agori in dem Dorf im Canyon. Das Leben in Bara Magna war hart gewesen, nicht so wie hier, wo alles schön und friedlich war. Selbst angesiedelte Rahi verhielten sich gegenüber den Okotanern offen und freundlich. Für einen Toa, so wie sie Kulta nennen, gab es nie wirklich was zu tun. So war der einzige wirkliche Zeitvertreib, den Maskenschmieden bei ihrer Arbeit zu helfen und die Insel zu durchwandern.
Doch plötzlich: Nicht weit von Kultsa entfernt, gab es eine Explosion gewaltigen Ausmaßes. Sie war nicht von der Sorte Sprengungen, die öfter von den Onu- Okotanern durchgeführt werden. Sie war eine Explosion von mächtiger Elementarenergie aus purem Licht, so stark, dass es nur eine Ursache geben konnte. Und dieser Gedanke trieb den Glatorianer zur Eile an.
Dort wo ursprünglich noch wilde schroffe Klippen das Bild der Landschaft prägten, klaffte ein riesiger Krater. Meerwasser lief langsam auf seinen Grund und drohte diejenigen zu ertränken, die auf dem staubigen Boden lagen. Wenn sie zumindst nicht schon längst tot sind. Kulta rutschte den steilen Hang hinunter, rammte sein Schwert in den Fels um seinen Fall abzubremmsen. Genau vor den kleinen Wesen kam er zum Halten. Er erkannte sie sofort: Es waren die Matoraner Ekimu und Makuta, die Herrscher von Okoto. Keiner bewegte sich. Waren sie bereits tot? Nein, das würde Kulta niemals akzeptieren. Sie waren seine Herren, seine Mentoren, seine Freunde. Kulta hiefte die beiden Körper auf seine Schultern und versuchte, aus dem Krater herrauszuklettern. Das Wasser stieg nun rasend schnell. Kulta geriet in Panik. Doch dann packten zwei starke Arme seine Handgelenke und zerrten ihn in einen schmalen Tunnel, der Sekunden zuvor nicht dort gewesen war. Das Loch schloss sich direkt hinter dem Glatorianer und die Dunkelheit war vollkommen. Unsicher tastete sich Kulta durch den Gang. Er lief leicht schräg nach oben an und führte in Richtung Süden, geradewegs zurück nach Po- Koro.
Als Kulta ein schwaches Licht am Ende des Tunnels sah, erkannte er auch die umrisse seines Retters. Eine Hand schnellte ihm entgegen und half ihm aus dem Loch. Helles Tageslicht fiel auf Kultas Helm und blendete ihn. Seine Augen gewöhnten sich an die Helligkeit und sahen auf die Maske eines erschöpften Toa der Erde.
"Danke Kadan."
"Was hast du dir nur dabei gedacht, du hättest sterben können!" schimpfte Kadan.
"Ich konnte die Schmiede unmöglich ihrem Schicksal überlassen. Es ist meine Pflicht, sie zu schützen, selbst wenn ich mich dadurch selbst in Gefahr bringe!"
Erst jetst fixierte Kadan die Körper auf Kultas Schultern. Entsetzt schrie er auf: "Bei Mata Nui! Sind sie etwa...?"
"Hoffentlich nicht."
Kulta legte die Körper sachte in den weichen Sand. Schnell tastete er Makuta ab; sein Herzlicht leuchtete nicht mehr. Ekimus Licht flackerte hingegen noch schwach. Ohne Vorwarnung griff er Kulta an den Kragen seines Brustpanzers, zog ihn an seine Maske, so das ihre Gesichter nicht mal fünf Zentimeter von einander entfernt waren und flüsterte kaum vernehmlich: "Nimm meine Maske. Schütze sie mit deinem Leben."
Dann erstarb Ekimus Herzlicht.
Fast die gesamte Insel nahm an der Beisetzung in der Hauptstadt teil. Ekimu wurde eine Totenmaske aufgesetzt und in einen großen Sarkophag gebettet. Die Turaga hielten Reden über ihren gefallenen Herrscher um die Dorfbewohner zu trösten. Doch niemanden erschütterte der Verlust Ekimus mehr, als Kulta. Er brachte es nicht über sich, den Leichnam seines besten Freundes anzusehen. Stattdessen sah er auf die in Stoff eingewickelte Kanohi zu seinen Füßen: Die legendäre Maske der Schöpfung, Kanohi Crato. Jene Maske, die vor über 103.000 Jahren von den großen Wesen geschmiedet wurde und die einst der mächtige Handwerker Artakha trug. Sie war das Wappen der Insel Okoto.
Als die Reihen der Trauernden sich lichteten, begab sich Kulta zum Tempel der Schöpfung. Dort würde er die Kanohi wegschließen und Ekimus letzten Willen ausführen. Am Tempel angekommen wickelte er die Maske aus. Es könnte nur eine Brechung des Sonnnlichtes gewesen sein, doch ein flüchtiger grüner Schimmer huschte über die goldene Hülle der Maske auf Kultas Hand zu. Erschrocken ließ er sie auf den steinernen Boden fallen und hob sie fluchend wieder auf. ´Ich dummer Idiot, das war bestimmt nur Einbildung´sagte er zu sich selbst.
Doch ehe Kulta sich versah, war der Schaden bereits entstanden: Eine boshafte Macht drang durch seine Rüstung auf sein Herz zu und vergiftete die gute Seele, die es beherbergte. Kulta stürzte zu Boden, sich vor Schmerzen krümmend. Es war ein Gefühl, als stände man in Flammen, die im inneren des Körpers brennen würden. So schnell wie es begann, war es auch schon vorbei. Keuchend stand Kulta auf seinen Knien und starrte in eine Wasserpfütze. Das grüne in seinen Augen war durch ein blutrotes Leuchten erseztzt worden. Dann fiel sein Blick auf die goldene Spiegelung im Wasser. Da lag die Kanohi Crato mutterseelenallein und ungenutzt. Er hatte sie nie so schön gefunden oder ihre Macht so geschätzt wie jetzt. Ja, mit dieser Maske könnte er sich schnell zum neuen Herrscher Okotos aufschwingen. Niemand könnte ihn stoppen. So stopfte er die Crato in seinen Beutel und hastete so schnell ihn seine Beine tragen konnten in den Dschungel Bo- Wahis.
Kulta wusste nicht, wohin er rannte, aber er wusste dass ihm keiner stören sollte. Der Dschungel bot ausreichend Deckung für seinen brillanten Plan. Doch er hätte hinsehen sollen, wo er langlief. Fast wäre er ein Kliff herabgestürzt. Deser Fehler würde sich nicht wiederholen. Doch als Kulta sich umdrehte um zurück zu gehen, lief er gegen etwas sehr hartes, das eben garantiert noch nicht da war. Er wich ein paar Schritte zurück und sah entsetzt, was er da angerempelt hatte: Ein großes Wesen, schwer gepanzert und mit einem riesigen, schmerzhaft ausssehendem Hammer in der rechten Klaue. Kulta hatte Geschichten über dieses Wesen gehört, doch er konnte es unmöglich sein. Teridax war schließlich tot! Aber ein paar Unterschiede wies de Doppelgänger auf: Seine Rüstung war strahlend Weiß und blaue Augen blickten Kulta verächtlich aus der goldenen Maske herraus an.
"Ich hätte niemals gedacht, dass in der heutigen Zeit ein Glatorianer so tief sinken würde", sagte Teridax spöttisch, "Vor allem du, Kulta."
"Was weiß ein Monstrum wie du denn schon über den neuen Kaiser Okotos?"
"Ach, so siehst du dich also?"
Teridax packte Kulta am Hals, zog ihn auf Augenhöhe und musterte das Gesicht des Glatorianers kurz.
"Ah, ich verstehe", murmelte er, "Antidermis hinterlässt ihre Spuren. Am besten gibst du mir die Maske, damit du keine Dummheiten anstellen kannst."
"Wieso sollte ich!? Sie ist der Schlüssel meiner Macht, also sei still!"
"Willst du dein Versprechen gegenüber Ekimu wirklich brechen? Ist der Tod deines Freundes dir so wenig wert?"
"Ich sagte, SEI STILL!"
Kulta schlug mit seiner Lanze nach der Schulter des Armes, die ihn festhielt. Er landete unsanft auf dem Boden, als der Makuta auswich. Teridax holte nun selbst mit seinem Kriegshammer aus.
"Wenn du so entschlossen bist, deine Treuepflicht zu missachten, wirst du deine gerechte Strafe erhalten", brüllte er.
Der Hammer sauste auf den Boden und erschuf eine Flut aus brennendem Licht, umschloss den wahnsinnigen Kulta. Sein Helm verglühte, sein Gesicht brannte weg und gab einen Teil des Schädels frei, Rüstung platzte auf und Haut verglühte in einer unsäglichen Qual. Entstellt und auf ewig gezeichnet sank Kulta auf die Knie und fiel in das Gras. Ihn für ohnmächtig haltend, nahm Teridax die Crato an sich. Doch als er sich wegdrehte, merkte er, dass etwas nicht stimmte. Seine Beine gehorchten nicht mehr. Dann brach die Spitze eines glühenden Schwertes durch seine Brust. Kulta war wieder bei Bewusstsein und erstach den Makuta von hinten. Unfähig sich zu bewegen, sei es aus Schock oder wegen der Tatsache, dass eine große Menge Antidermis aus der beschädigten Rüstung strömte, lies Teridax die Maske fallen. Er selbst kippte über den Rand der Schlucht, doch das Geräusch von auf den Boden schlagenden Metall blieb aus. Wie eine Kriegstrophäe hielt Kulta die Maste der Schöpfung in seinen verstümmelten Händen. Es war an der Zeit, eine Armee aufzubauen.
Umarmung der Finsternis
Umarmung der Finsternis
Let me tell you a story of ice and water, of earth and wind, of fire and stone, and of a hero, who was sent from the stars...